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Begriff der Zuchtplanung

20.03.2014; Pera Herold

Nach Fewson (1994) umfasst die Zuchtplanung die Entwicklung und Optimierung von Zuchtprogrammen. Dabei müssen alle züchterisch relevanten Maßnahmen berücksichtigt werden. Simianer (2005) hebt die Tierzüchtung als eine auf die Zukunft ausgerichtete Maßnahme besonders hervor. Diese Zukunftsbezogenheit ist definitionsgemäß  für die Planung generell und so auch für die Zuchtplanung das zentrale Merkmal. Die Planung selber, bestehend aus Zielplanung und Zielsetzung sowie Alternativensuche für den Plan, sowie die Entscheidung für einen Plan beziehungsweise für das Zuchtprogramm, dessen Realisierung und  Kontrolle werden zu den Primärfunktionen des Managements gezählt. Insoweit stellt die Planung innerhalb des  Managementprozesses im privaten und staatlichen Bereich eine wichtige Phase dar. Speziell zur Zuchtplanung haben Börner et al. (1981) einen entsprechenden Managementprozess eingehend dargestellt, der allerdings nur als ein Phasenschema zur Orientierung dient. Auf das Phasenschema bezogen kann auch von einer Organisation (Regelung) der Zuchtplanung gesprochen werden, wie umgekehrt von der Planung (geplanter Wandel) der Zuchtorganisation.

Ablauforganisation in der Zuchtplanung: 1. Zielbildung: Zuchtziel entwickeln, 2. Problemanalyse: Analyse Abweichungen Soll-Ist-Zustand, 3. Lageprognose: Prognose zukünftige Rahmenbedingungen, 4. Alternativensuche: Alternative Zuchtpläne entwickeln, 5. Wirkungsprognose: Prognose der Wirkungen alternativer Zuchtpläne, 6. Bewertung: Bewertung alternativer Zuchtpläne, 7. Entscheidung: Entscheidung für ein Zuchtprogramm, 8. Durchsetzung: Durchsetzen des Zuchtprogramms, schließlich Kontrolle , d.h. Ansetzen bei Punkt 2 Problemanalyse

Für eine effektive und effiziente Tierzüchtung sind Organisation und Planung wie in anderen Wirtschaftsbranchen unverzichtbare Elemente. Sie greifen ineinander und hängen voneinander ab, zum Ausdruck kommt dies zum Beispiel in den Begriffen „Organisation der Planung“und „Planung der Organisation“. Bei zunehmendem Wettbewerbsdruck sowie nationalem und internationalem Regelungsbedarf  in der Tierzüchtung sind Organisation wie Planung weiterzuentwickeln und an neue Herausforderungen anzupassen. Neuere tierzüchterische Organisationsstrukturen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Zuchtplanung. Dafür sind prototypische und situationsgerechte Lösungen zu erarbeiten.

Literatur:

Börner, H.J., H. Momm und D. Fewson (1981). Organisation der  Zuchtplanung. Züchtungskunde 53: 81-92.

Fewson, D. (1994). Zuchtplanung. In: Kräußlich, H. (Hrsg.). Tierzüchtungslehre. 4., völlig neubearbeitete Auflage, Verlag E. Ulmer, Stuttgart.

Simianer, H. (2005). Perspektiven der Tierzuchtwissenschaft. Züchtungskunde 77: 426-435.

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