Gesundheit ist Trumpf!
Nur gesunde Kühe fühlen sich wohl und sind in der Lage, optimale Leistungen zu erbringen. Obwohl die Umwelteffekte auf Gesundheitsmerkmale sehr hoch und die Erblichkeiten dieser Merkmale sehr niedrig sind (h²<10%), wird in den letzten Jahren immer mehr Wert auf die Zucht auf Gesundheit der Tiere gelegt. Dies ist insofern wichtig, als dass die Gesundheit ein wichtiger Indikator für das Tierwohl ist und zudem die Kosten für Behandlungen und die Anzahl an abgegangenen Tieren reduziert werden. Eine gesteigerte Gesundheit kommt somit dem Tier und dem Betriebsleiter zugute.
Im Projekt FLECKfficient werden für die Gesundheit unter anderem folgende Daten erhoben:
- Eutererkrankungen, wie akute und chronische Mastitis und Zysten
- Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen, wie die Ketose
- Erkrankungen des Bewegungsapparates, Befunde/ Beobachtungen bei der Klauenpflege
- Kälberkrankheiten, insbesondere auch Saugschwäche oder auch gegenseitiges Besaugen
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Geburtsgewichte als Indikator für Kälbervitalität
- Belegungsgewichte bei Jungrindern und Gewichte in der ersten Laktation
- Body Condition Score bei Jungrindern und Kühen in der ersten Laktation
Eine Neuerung in FLECKfficient ist, dass zusätzlich zum etablierten GMON-System des LKV nun die teilnehmenden Landwirte direkt Gesundheitsdaten als Beobachtungen erfassen können. Dies ist möglich über die RDV-Mobil-App oder den LKV-Herdenmanager sowie über eine spezielle FLECKfficient-App der Rinderunion Baden-Württemberg. So hat der teilnehmende Landwirt direkt einen Überblick über den Gesundheitsstatus seiner Herde und einzelner Tiere. Zudem werden diese Daten anonymisiert für die Zuchtwertschätzung FLECKfficient bereitgestellt und ermöglichen mittelfristig die Entwicklung neuer Zuchtwerte für diese Gesundheitsmerkmale.